Ein Schrieb vom Finanzamt flattert ins Haus: Von einer Kirchenmitgliedschaft hingen nicht nur Rechte (welche eigentlich?) sondern auch Pflichten ab, darunter die Kirchensteuer. Im Namen der erhebenden Kirche bittet mich das Finanzamt darzulegen, ob ich getauft und/oder ausgetreten sei. Der Brief hat mich geärgert: Ich empfinde ihn als Belästigung. Ich bin vor fast 19 Jahren ausgetreten und es ist absolut nicht mein Problem, ob die katholische Kirche das intern und dem Finanzamt gegenüber (das mich als nicht kirchensteuerpflichtig führt) auf die Reihe bekommt oder nicht. Ich empfinde es als Zumutung, Zeit und Porto auf eine Antwort verschwenden zu müssen. Interessieren würde mich mal, was passiert, wenn ich nicht antworte. Beweislastumkehr? Muss ich beweisen, dass ich kein Kirchenmitglied bin, oder die dass ich eines bin?
Klebrig wie eine Sekte, dieser Verein. Als sei es nicht ärgerlich genug, dass der Staat der Pfafferei fette Gehälter und Pensionen in den Hintern schiebt – und zwar zusätzlich zur Kirchensteuer aus dem Staatshaushalt. Und als würden diese ganzen Krankenhäuser, Kindergärten und übrigen pädagogischen Indoktrinationsanstalten nicht so schon 100% staatlich bezahlt aber trotzdem von Pinguinen kontrolliert. Ach was reg ich mich auf: Kopie von der Kirchenaustrittserklärung gemacht und in den Umschlag gesteckt. Da steht ein Datum drauf, das ich mir in den Kalender schreibe; und ich freue mich über die Erinnerung: Nächstes Jahre werde ich am 4. Advent meinen 20jähriges Austrittsjubiläum anstelle von Weichnachten feiern…