Schlagwort: Homosexualität

  • Keine Volksverhetzung

    tl;dr: Haters gonna hate.

    kondom

    Man stelle sich vor, jemand schriebe einen antiklerikalen Artikel. Darin könnte es heißen, die katholische Kirche habe durch ihre Verhütungspolitik Millionen AIDS-Tote zu verantworten, die sie ihrer widernatürlichen Religionsbefriedigung geopfert habe. Es könnte auch drinstehen, dass Christen an einer menschenrechtswidrigen Glaubensverirrung litten und dass die so genannte christliche Nächstenliebe ein egozentrischer Missbrauch von Mitmenschen sei. Argumentativ könnte so etwas darin gipfeln, dass es sich bei vielen Glaubensinhalten um eine pathologische Religionssucht handele, aber als Höhepunkt die Lösung anbieten: Glaube sei heilbar.

    Ein solches Agitieren würde sicherlich von vielen als Volkverhetzung angesehen, da es eine große Bevölkerungsgruppe im Kernbereich ihrer Persönlichkeit angreife. Ganz abgesehen vom §166 StGB. Schriebe ich so etwas, hätte ich ernsthaft Sorge, von einem Gericht verurteilt zu werden. Natürlich schreibt das aber keiner, weil es Unsinn wäre, alle Christen über einen Kamm scheren und die Glaubensfreiheit mit Füßen treten würde.

    Wobei, doch, sowas schreibt jemand: Allerdings muss man im Text erst noch „Christen“ durch „Homosexuelle“ ersetzen, dann bekommt man einen Flyer der „Christlichen Mitte“. Die Verantwortliche ist dafür wegen Volksverhetzung angezeigt worden, das Verfahren wurde aber von der Staatsanwaltschaft eingestellt. Wer so über Homosexuelle redet, trifft nach Auffassung der Juristen nicht den unverzichtbaren Kernbereich ihrer Lebensführung. Hetze sei das nicht. Kommt ja aus privilegierter, weil christlicher Ecke.