Die russische Propaganda nutzt derzeit gehäuft gefälschte Websites, Videos und angebliche Regierungsdokumente. Damit soll unter anderem die Solidarität mit der Ukraine geschwächt werden.
Der russische Propagandakrieg nahm diesen Sommer ein bisher ungekanntes Ausmaß an, als eine Vielzahl von Websites auftauchte, die prorussische Desinformation enthielten. Da wurde behauptet, dass Deutschland einen Atomkrieg vorbereite, es zu Todesfällen wegen zum Energiesparen ausgeschalteter Straßenbeleuchtung komme und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in einen Sex-Skandal verwickelt sei. Dieser Unsinn wurde im Erscheinungsbild vielgenutzter Nachrichten-Websites verbreitet. Dafür wurden Layouts und Inhalte der Online-Auftritte von Spiegel, Bild, FAZ und vielen anderen bis ins Detail nachgebildet.
Links auf den gefälschten Websites führten sogar auf die echte Website. Obendrein luden die gefälschten Seiten die Cookies der Originale nach. Ihre Adressen lauteten zum Beispiel »news.faz.ltd« oder »www-t-online-de.tonline.cfd«, so dass flüchtige oder weniger technikaffine Lesende nicht auf den ersten Blick bemerkten, dass sich die gefälschten Websites nicht an den Adressen befinden, die sie nachahmen. Auch linke Tageszeitungen wie das ND waren von den Fälschungen betroffen, die Leserinnen und Leser der Jungle World erachtete man wohl nicht als geeignetes Zielpublikum.
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