Kategorie: Blog

Blogposts

  • Auslegeware

    War heute mit Sönke (weil der ein Auto hat) in der Harburger Domäne, um Teppichboden einzukaufen. Eigentlich wollte ich ja einen roten kaufen, damit Michi zu meinem Geburtstag kommt, sich wohl fühlt und in seinem Blog darüber schreibt, aber das Preisschild war Liebe auf den ersten Blick. Nun komme ich mir vor wie Leute, die mit vergrößerter Familie das Tierheim verlassen und zwanghaft versuchen, den neu erworbenen stinkigen Struppi süß zu finden. Der Teppich ist stasi-braun, hat Retroqualitäten und wird in der Lage sein, Wollmäuse, zertretene m&m’s, Straßendreck und Kaffeeflecken nahezu unsichtbar zumachen. Nach stundenlanger Plackerei komme ich zu dem Schluss, dass ich ein völlig untalentierter Teppichverleger bin und betrachte nun gedankenversunken all die Muster und Wellen am Boden. Am besten, ich deklariere das ganze als Kunst.

  • Der nächste Kanzler wird ein Mann…

    …und heißt Gerhard Schröder. Wollen wir wetten? Ganz einfach: Die CDU zersägt gerade vollkommen ihren Wahlkampf. Merkel unbeliebter als Schröder, eventuell wechselwillige Wähler enttäuscht vom aussagenlosen Wischiwaschiwahlkampf der CDU wählen lieber die FDP, Hartz-4-Verlierer mit Angst vor noch mehr Grausamkeiten wählen lieber links und Stoiber gibt dem Wahlsieg mit seinem Ossi-Bashing gerade den Rest. Das Ergebnis: Die meisten Stimmen für die CDU, aber eben nicht genug, um mit Schwarzgelb zu regieren. Ausweg große Koalition? Da wären alle sauer: Grüne und FDP, dass sie nicht mitregieren dürfen, SPD dass sie nur Juniorpartner sein würden. Da braucht man sich nur mal vorzustellen, dass Kubicki noch am Wahlabend sagt, man sei in Sachen Koalitionsverhandlungen ziemlich offen. Schwups, fertig ist die Ampel. SPD darf weiter den Ton angeben, Grüne und FDP sind drin. Schröder bleibt Kanzler, Joschka bleib Außenminister, wir kriegen endlich wieder einen liberalen Innenminister (Gerhard oder Westerwelle), der nicht abhörgeil ist und keine Bürgerrechte beschneiden will. Man bedenke: ein schwuler Innenminister. Wie hübsch! Und die CDU-Länder müssen sich wegen ihrer schwarzgelben Koalitionen im Bundesrat überwiegend enthalten. Mal sehen, ob Tante Merkel es wirklich schafft, einen Elfmeter ohne Torwart zu vergeigen. Wollen wir wetten?

  • Sin City

    UFA Palast Gänsemarkt, Hamburg

    Sehr tricky, kunstvoll, artifiziell und sehr sehr schwarz. Teilweise ein Humor, der selbst mir gelegentlich zu krass wurde. Für ein abschließendes Urteil müsste ich ihn nochmal sehen, nur soviel: Ein ganz, ganz dreckiger Film.

  • Kommunikation

    Wenn Hunde vermittels ihres Urin an Bäumen und Büschen kommunizieren, ist diese Kommunikation dann statisch oder entwickelt sie sich weiter? Gibt es Botschaften? Ein Abstraktionsniveau? Diskutieren Hunde pinkelnd über algebraische Probleme, ohne dass wir es merken?

  • Schmidt’s Tivoli

    Dinnerkarten beim Schmidt im Tivoli. Nur teilweise erfolgreicher Versuch, über Schulter und Geländer zu linsen, während ich die Bühne im Rücken meinen Babyhummer auseinandernehme. (Der war mit Ravioli… brr…). Akustisch weitgehend ein Desaster konnte ich mir wenigstens die Kunststücke der schwulen (?) Akrobaten ansehen. War ein wirklich schöner Abend, was auch an meiner hübschen Begleitung und den romantischen Regengüssen lag.

  • Melinda und Melinda

    Abaton, Hamburg

    Stickiges Kino, länglicher Film, aber Dialoge, so fein, dass ich schreien könnte vor Neid. So möchte ich auch schreiben können!

  • Krieg der Welten

    Cinestar, Lüneburg

    E.T. meets Jurrassic Park. Spielberg ist und bleibt einer der großartigsten Bildermacher. Phanstastisch und genial: magische und atemberaubende Momente. Leider eingebettet in eine relativ fade Handlung mit allzu vielen Logiklöchern, was dann den Spaß am Krawumm doch ein wenig verdirbt.

  • Flirt

    Man(n) kennt das Problem: Frauen vom Typ A sind sehr zart besaitet. Sie wollen es möglichst romantisch, man(n) solle in lyrischen Sphären schweben und zarte Bande knüpfend, unter dem Sternenhimmel romantisierend jedes Wort auf die Goldwaage legen. Typ B hingegen ist durchaus nicht prüde, mag es gerne raffiniert und ist erotischem Gedankengut nicht abgeneigt, kann zwischen den Zeilen lesen und tut dies mit Vergnügen. Hier nun das ultimative Motto, mit dem man(n) gleich beide Regionen der weiblichen Erfahrungswelt abdecken kann: Ich möchte den Tau von Deiner Rose küssen.

    Dieses Motto ist Work-in-progress, denn es deckt noch nicht Typ C ab. Typ C hat es gerne derb und vulgär. Ich weiß nicht so genau, ob mir daran liegt, Typ C kennenzulernen, aber bei Bedarf und der Kombination bestimmter Attraktivitätsmerkmale bin ich zu Statements nicht öffentlicher Natur gerne bereit. Denkbar wäre: Ich möchte den Tau von Deiner geilen Rose küssen, Du Sau.

    Nein, haut nicht hin… Ergänzung: Außerdem gibts Typ D. Typ D beschwert sich, wie ich es wagen kann, Frauen zu typisieren und regt sich über das Schubladendenken auf. Typ D empfehle ich, mich einfach in Ruhe zu lassen und weiherhin zum FrauenLesbenCafé zu gehen, an der evangelischen Gemeindearbeit teilzunehmen und südamerkanische Ponchos auf Flohmärkten zu kaufen, weil die so einen dufte Wandschmuck abgeben. Mädels, für Euch gibts zum Glück genügend humorfreie Zonen, wo Ihr Euch die Rose sonstwohin stecken könnt.

     Aus meiner kleinen Flirtkolumne

  • Mister Sixty

    Natürlich spricht nichts dagegen, dass die Kühlthekenschlampen im Supermarkt stolz Höschenrand und Arschgeweih präsentieren. Wir Männer mit unserem Outfitsadismus haben es ihnen vorgemacht. Man muss nur in eine trendsettende Hirschgeweih-Schützenkneipe gehen und die Bar betrachten: Da hocken all die Sturzschnapsavantagardisten, den Bauch unter die Tresenkante geklemmt und den Rücken rund, was das Hemd anhebt. Eine Reihe von Arschnillenenden nebst ausgeleiertem Feinripphosenbund (Esge Größe 8).

  • Farbe

    Mein Boss hat jetzt auch so eine geile Fastglatze. Wenn wir jetzt unseren Finanzminister zur Schermaschine überreden, dann können wir ne Russenfirma aufmachen. Er meinte, ich hätte Farbe gekommen. Rätselhaft, da ich immer nur zum Klausurpauken drinnen hocke. Vielleicht sollte ich mal wieder die Bettwäsche wechseln?