Der Wow ist da, vor 12 Jahren hieß das noch „Start me up“ und vor fast zwanzig Jahren, sa das so aus: Windows/386 Promo-Video
Kategorie: Blog
Blogposts
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iPhone
Hier kann man jetzt schon drauf rumschmieren: My iSmudginator 0.2
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Mitternachtsmesse
Passte hervorragend zwischen Loriot und das Bachsche Weihnachtsoratorium: die Mitternachtsmesse in St. Johannis. Wollte meiner Freundin und mir mal was schönes für die Weihnachtsstimmung gönnen. Doch wenn die Messe von einem Mobilfunkunternehmen gesponsort wird, entsprechende Werbekärtchen auf den Bänken ausliegen und der Pastor über Christus als Navigationssystem predigt; wenn man nur noch einen Platz im Seitenschiff ohne Blick auf den Altar findet; man dabei so schlecht hört wie ich und wegen des Halls der Predigt kaum folgen kann; wenn man als Exkatholik die ganzen evangelischen Lieder nicht kennt und einziger vertrauter Angelpunkt das Vaterunser ist; welches man nicht mitbetet, weil man ein vor fast 15 Jahren ausgetretener Agnostiker ist — dann fühlt man sich doch reichlich deplaziert. Immerhin zog es sich gar nicht so in die Länge, dank des Chors. Nächstes Jahr probieren wir vielleicht doch mal wieder die katholische. ;-) Und Weihnachten mit meiner Liebsten war schön wie selten.
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Bis ich dich finde
Der neue Irving: Die ersten 200 oder 300 Seiten Kindheit sind wirklich großartig, aber darauf folgt eine endlose und bemerkenswert uninteressante wie langweilige Geschichte, für die der fade Schluss bei weitem nicht entschädigen kann. So viele stilistisch fragwürdige Passagen (oder lags an der Übersetzung?) sind eines Irving nicht würdig. Offenbar hat er sein Pulver verschossen. Was bleibt: Ein nicht enden wollendes Geschwafel über mehr als 1000 zähe Seiten. Nach Genuss der letzten Seite erfüllte mich tiefe Dankbarkeit, dass es endlich vorbei ist.
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Wie man einen Dominostein isst
Furztrockener Minilebkuchen, ekelsüßer Geleeglibber, Billigmarzipan und kakaohaltige Fettglasur: Der Dominostein stellt den neurotischen Essenssortierer vor Schwierigkeiten, wenn letzterer versucht, ersteren schichtweise zu essen. Man könnte mit dem Marzipan beginnen und der Lebkuchenschicht enden, was aber unbefriedigend für jene ist, welche auch sonst erst das Gemüse und zum Schluss das Fleisch verzehren. Umgekehrt geht es natürlich auch, allerdings ist die verbliebene Marzipanschicht sehr instabil und Schokofinger sind programmiert. Außerdem findet der echte Neurotiker im reinen Schichtweise-Essen keine Befriedigung, da zuzätzlich zu den drei einzelnen Schichten alle Schichten in ihrer Gesamtheit eine virtuelle vierte Schicht ergeben. Dieses Problem ist zu lösen, indem man zunächst vertikal abbeißt, den halben Dominostein als ganzes zerkaut und von der verbliebenen Hälfte die Schichten in der bevorzugten Reihenfolge abnagt. Leider schmeckt die virutelle Gesamtsschicht am besten und muss zuletzt gegessen werden, weshalb für den vollendeten Genuss eines Dominosteins zusätzliches Werkzeug vonnöten ist: Man teile den Stein unter Verwendung eines (scharfen!) Messers vertikal in zwei Hälften, esse die erste Hälfte schichtweise beginnend mit der Lebkuchenschicht und als letztes die verbliebene Hälfte als ganzes. Nein, ich habe wirklich nicht zuviel Zeit…
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Fluch der Karibik 2
Cinestar Lüneburg
Wie lange ist es eigentlich her, dass ich das letzte mal im Kino war? Ein Jahr? Wo ich mich doch schon zweimal die Woche dort aufhielt? Aber da gabs ja noch keine DVDs mit O-Ton und Untertiteln… Ja, also der Fluch der Karibik. Der ist opulent, gut gespielt und ganz witzig, aber viel zu laaaaaaaaang. So bei 2/3 ging uns die Puste aus: Ist das denn jetzt immer noch nicht vorbei? Schade, so blieben viele schöne Ideen auf der Strecke: Der Film sprüht nur so von Kreativität. Und die Musik hat ganz schön genervt. Um den dritten komme ich wohl trotzdem nicht herum. Das ist die Art Film, die man auf der Leinwand oder gar nicht sehen sollte. Einziger trost: die schönste und liebste Frau westlich des Ural saß neben mir…
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Mozart im Regen
Die Zauberflöte kann einen grauen Novembertag bunter machen. Auch im August. Die blau illuminierten Bäume in der Bastion nimmt man kaum wahr: Die Kapuze erlaubt nur den Blick in Richtung Bühne, das einzig überdachte weit und breit. Der Vogelfänger bin ich ja — leichter Nieselregen setzt ein. Dies Bildnis ist bezaubernd schön — es hört kurz auf zu regnen. Eintausend Kapuzen werden raschelnd abgenommen. Silberglöckchen – …und genauso laut wieder aufgesetzt, kurz darauf rauscht ein Wolkenbruch vom Himmel. Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen …und der Regen pladdert laut auf der Kapuze herum. Pa-Pa-Pa-Pa — feiner Sprühregen. Die Nässe kriecht Hosenbeine und Ärmel hoch. Es siegte die Stärke — meine Liebste und ich, wir schleppen uns steif, kalt und feucht nach hause.
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Wohngemeinschaftsbegebenheiten (Folge 678)
Meine liebe Mitbewohnerin hat mir heute das Buch „Der Frauenmörder von Rillington Place“ zum Geburtstag geschenkt. Bevor jetzt jemand sie für völlig verwirrt hält: Das hatte ich mir mir sogar gewünscht. Geburtstag hab ich trotzdem erst in genau einem Monat.