Kategorie: Blog

Blogposts

  • Blogging

    Wer polnische Klos schlimm findet, sollte mal ein litauisches „Internet-Café“ aufsuchen. Mich überkommt noch immer ein leichter Ekel beim Gedanken, dass ich die Maus angefasst habe. Brautkleidanprobe. Lenkt die Löwin vielleicht ein wenig vom Zwergkalb ab. Ich spaziere durch Kaunas, abends dasselbe nochmal mit Löwin und Vidmis. In dieser Stadt könnte ichs aushalten. Ein Open-Air-Konzert fast vor der Haustür vermag uns nur vorübergehend zu fesseln, im Pub bleiben wir auch nicht so lange. Vidmis meint: Wenn wir jetzt eine Zitrone hätte, könnte ich zuhause einen „Kalashnikow“ bekommen. Die Zitrone beschaffen wir. Der Kalashnikow ist ein riesiger Schritt in Richtung pangalaktischer Donnergurgler. Soviel zur Theorie. Die Praxis auf meiner nächsten Party. Ich habe Bock auf Pizza und frage, ob es einen Bringdienst gibt. Vidmis: Ja aber dann könne er auch gleich eine Frau kommen lassen. Ich: Was ist denn teuerer? Vidmis: Die Pizza. Ich: Ich nehm die Pizza? Vidmis: Warum? Ich: Die gibts auch ohne Pilze.

  • Degtine

    Abseits der Autobahn Kaunas-Vilnius machen wir, nach dem Abschied von Nijole, eine wunderschoene Landpartie. Trecker scheinen hier nur auf der Strasse zu fahren, vielleicht sind sie zu schade fuers Feld? Dort jedenfalls wird der Pflug noch von Pferden gezogen. Wir lernen Paulius kennen, der eine kleine Firma hat und mehrmals die Woche auf die Jagd geht. Wir testen Zwergkalbs verhalten bei Schuessen und wie er mit Voegeln umgeht. Die Gaense verbellt er, wie es sich gehoert und die Schuesse machen ihn neugierig. Dora, Paulius Huendin, versteckt sich lieber unter dem Auto. Bei Paulius ist es Liebe auf den ersten Blick. Trotzdem fahren wir noch zu einer Bauernfamilie, die auch gerne einen Hund haette. Aber als ich dort einen Koeter an einer Kette sehe, ist diese Familie fuer uns gestorben. Unter Traenen laesst die Loewin das Zwergkalb bei Paulius. Wir wissen, dass er es wunderschoen haben wird, auf die Jagd gehen wird, streunen kann, keine Angst vor Autos haben muss und dass wir weniger Stress haben werden. Trotzdem sind wir unheimlich traurig. Es ist vernuenftiger so. Abends kommen wir in Kaunas an, diesmal werden wir hier bleiben. Mit Vidmis, Loewins Bruder, vernichte ich eine huebsche Menge Degtine, das ist Vodka, waehrend wir uns auf Englisch unterhalten. The floor makes silly noises when I am trying to stand still.

  • Traenen

    Wieder in Vilnius holen wir uns frisches Quellwasser etwas abseits von einer Landstrasse, das hervorragend schmeckt. Endlich kommen wir dazu, uns Vilna anzusehen. Der Unterschied zu Kaunas ist wie Dresden zu Leipzig. Vilna hat eine wundervolle Innenstadt, die aber sehr kulissenhaft wirkt und wo drumrum nur Dreck, Strassen und Hochhaeuser sind. Kaunas als Ganzes ist da schon eine schoene und ueberwiegend gepflegte Stadt. Als wir abends nach Hause kommen, hat das Zwergkalb archaeologische Ausgrabungen im Garten vorgenommen. Gintas ist sauer, die Loewin macht sich Vorwuerfe und ist ueberfordert und ich kann nicht helfen, weil alle drumrum Litauisch sabbeln. Irgendwann kommt die Idee hoch: Es gibt da doch einen Jaeger, der gerade keinen Hund hat… Nein, nein, das geht nicht! Aber je laenger wir darueber nachdenken, litauisches Landleben im vergleich zur Lueneburger 50-qm-Wohnung fuer einen Jagdhund… Das Ergebnis: Traenen und ein Entschluss.

  • Der kleine Pirat

    Alle Litauer haben offenbar einen Schaeferhund. Wir haben Sam das Zwergkalb, und der macht Scherereien. Ist schwierig: Mitnehmen geht oft nicht, im Auto lassen sowieso nicht, und in der Innenstadt braucht er laut Gesetz einen Maulkorb. Wir fahren nach Kaunas zur Schneiderin, die das Brautkleid fuer die Loewin anfertigen wird. Danach fahren wir zu Vitaljus, der in einer Platte wohnt, die auch nicht anders aussieht als in der ExDDR. Ausserdem fuettern wir einen Kater, der aussieht wie ein kleiner Pirat. Wir duerfen jetzt alle ueber das Haeuflein Hundefutter philosophieren, das aus Deutschland importiert wurde, um nun in Kaunas in einem Rinnstein zu liegen. Wenn ich Liedermacher waere, wuerde ich jetzt vielleicht ein Reinhard-Mey-maessiges Lied daraus machen koennen, dass protestantisch politisch-korrekte Gutmenschen dann toll finden.

  • Isveikata

    …heisst Prost und kann man sich gut merken: Zwei Kater. Ich habe nur einen, und der reicht mir. Wir fahren am Morgen auf einen Basar und ich habe das Gefuehl, dass wir das Land gewechselt haben. Rumaenien vielleicht. Komische Existenzen stehen herum und machen mit komischen Dingern komische Geraeusche und wollen offenbar, dass ich die komischen Dinger deswegen kaufe, damit ich auch komische Geraeusche machen kann oder damit sie wenigstens damit aufhoeren. CDs sind hier sehr billig, keine Importware, die teurer ist als in Deutschland, sondern osteuropaeische Raubpressungen fuer umgerechnet 3 EUR. Ich decke mich ein. Ausserdem kaufen wir einen Wasserhahn. Der Passat hat uebrigens alles heldenhaft ueberstanden, muss aber jetzt auf dem Grundstueck bleiben, weil ein D-Kennzeichen hier soviel heisst wie: Klau mich.

  • Amerika (beta)

    Wir sind im riesigen Haus von Gintas und Nijole, das sehr amerikanisch wirkt. Oder wirken wuerde, wenn es verputzt waere. Innen sieht man: den Bewohnern geht es fuer litauische Verhaeltnisse sehr sehr gut. Die Gastgeber sind nicht da, dafuer besuchen uns an dem Abend Esterra und Andrius aus Klaipeda.

  • Tastaturbelegung

    Gegen 1.00 Uhr in der Nacht sind wir losgefahren. Gegen 5.00 Uhr kamen wir zur polnischen Grenze. Das Land sollen wir erst in 12 Stunden wieder verlassen. Von den Bordsteinschwalben, Spurrinnen und heruntergekommenen Haeusern rede ich lieber nicht. Auf die Gefahr hin, mir Feinde zu machen: Polen ist so etwas wie eine albtraumhafte Endlos-Version von Sachsen-Anhalt. Sofort hinter der Grenze nach Litauen aendert sich das Bild. Die Strassen sind besser, die Haeuser gepflegter und alles wirkt angenehm karg skandinavisch. Spaet am Abend erreichen wir Vilna. Die Elektrobusse mit Stromabnehmer von einer Oberleitung sind kultig… Die russsische Tastaturbelegung ist aetzend!

  • Langer Text (relativ)

    Uke will, dass ich längere Geschichten schreibe. Wir suchen immer noch einem Raum für die Hochzeit. Ich habe endlich wieder ein Fax und einen guten Drucker. Fühle mich der Tage immer wieder grippig mies und völlig gamasche und verbrachte viel Zeit im Bett und auf dem Klo. Sam hat einen halb verwesten Vogel gefressen. Habs noch nicht geschafft, unseren DJ-Kandidaten von seinem Glück zu unterrichten. Das Ehefähigkeitszeugnis fehlt auch noch immer. Dafür hab ich nun meinen BAFöG-Bescheid. Und den Fahrzeugbrief von meinem Golfi. Möchte vielleicht jemand den 3er gegen einen Audi 80 tauschen? Das Präsentationssystem (eine Art Powerpoint, das man über das Web fernsteuern kann), das ich entwickele, ist seit kurzem benutzbar und ein riesiger Erfolg. Gibt viele Interessenten und die Todo-Liste ist neuerdings geradezu erdrückend. Gibts bald ne Webseite für. Der Newsletter für Internet-Anfänger ist auch sehr gut angekommen. Manipuliere gerade am Windows-Scripting-Host herum. Ist Freitag Abend. Will nun mit der Löwin kuscheln.

  • Goodbye Lenin

    Ganz nett aber von der Kritik völlig überbewertet.

  • Erster Tag

    Der Automatenkaffee in der FH ist leider nicht so gut wie der bei der CDI.