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Zum Blonden Engel » The idiots guide to the Achtelfinals – So läuft die Vorrunde:
Frédéric Valin schreibt wieder über die EM und ihr solltet das lesen, auch wenn euch Fußball so richtig überhaupt nicht interessiert, weil’s halt von Fred ist und der halt Texte über Fußball schreiben kann, die so toll sind, dass sie auch von Leuten gelesen werden müssen, die sich für Fußball gar nicht interessieren.
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Gina-Lisa Lohfink: Wenn ein „Hör auf“ nichts mehr wert ist:
“Was ist das „Nein“ einer Frau wert? Was sind – wenn eine Frau vergewaltigt, die Tat gefilmt, das Video im Internet hochgeladen wird – alle „Neins“ dieser Welt wert? Darf eine Frau leben und arbeiten und sich kleiden wie sie möchte, oder beeinflusst das den Wert einer Frau, den Wert ihres Körpers, ihr Recht auf Unversehrtheit und Schutz in jeder Hinsicht? Wenn man verfolgt hat, wie Gina-Lisa Lohfinks Vergewaltigung in den Medien seit Tagen bagatellisiert wird, kennt man die Antworten: Nichts. Nichts. Nein. Ja.”
Kategorie: Blog
Blogposts
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Links der Woche
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Ein Tag im Juni
tl;dr: Rape culture is a thing.
Am Wochenende las ich an ein und demselben Tag folgende Meldungen:
- Nach einer auf Video dokumentierten und im Netz verbreiteten Vergewaltigung werden die Täter freigesprochen. Stattdessen wird das Oper – Gina Lisa Lohfink – selber angeklagt.
- Jacob Appelbaum verlässt das TOR-Project, nachdem mehrere Menschen ihm vorwerfen, er habe sie „sexuell, emotional und körperlich missbraucht“.
- Die taz rollt die Keylogger-Affaire noch einmal auf. Indizien sprechen dafür, dass Sebastian H. nicht die Redaktion ausspähen wollte, sondern junge Praktikantinnen in der Redaktion.
Das ist jetzt bestimmt alles zufällig gerade eine Verschwörung der Feminazi-Industrie. Oder?
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Links der Woche
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Tränengas-Tennis:
“Diese Fotos stammen aus Frankreich, wo seit Tagen Menschen auf die Straßen gehen, um gegen neue Sozial- und Arbeitsmarktgesetze protestieren – auch wenn kaum einer darüber berichtet. “
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Technology and the death of civilisation:
“Clearly, to lots of folk, the photograph epitomised everything that is wrong with young people these days and their ‘addiction’ to technology. These children were being distracted by their technology to such an extent that they weren’t paying any attention to the beauty surrounding them in the real world.
Only they weren’t. “ -
Cyborgs: Leben am Limit™ mit Aussicht auf Weltfrieden:
“Ich bin so ein Cyborg mit vereinten Widersprüchen und ich bin es, glaube ich, schon immer gewesen. Nur habe ich einen langen Weg bis zum Coming-Out gehen müssen. Kleine und größere Schlüsselerlebnisse haben mich, ähnlich wie bei anderen queeren Identitätsformen, in die Welt der Selbstanalyse, der Experimente mit dem Selbst und Identität sowie der Selbstmodifizierung geführt.”
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Links der Woche
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Talking Hetz:
“Ladet keine AfD-Menschen mehr ein. Man muss nicht mit denen reden, denn ihre Dialogbereitschaft ist gleich Null. Die wollen nur Plattform. Und die muss man ihnen ja nicht geben. [..] Ihr habt ja auch schon 100.000 Diskussionen über Flüchtlinge produziert, ohne einen Flüchtling einzuladen. Dann schafft ihr das mit der AfD auch.”
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Homophobie ist das falsche Wort:
“Ist also Fremdenfeindlichkeit tatsächlich nur eine Phobie oder etwas ganz anderes, beispielsweise, wie es das deutsche Wort sagt: eine Feindschaft? Und wie verhält es sich mit Homophobie?”
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Corporate vs. Crazy:
“Es sieht ja so aus, als würde die alte Unterscheidung zwischen rechts und links in der Politik nicht mehr funktionieren. Das mag auf den ersten Blick auch so sein, denn die öffentliche Non-Debatte wird von zwei Geschmacksrichtungen beherrscht, die man ganz anders bezeichnen müsste, nämlich als Corporate und Crazy.“
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Robots have been about to take all the jobs for more than 200 years — Timeline:
“Technology has always triggered fears of mass unemployment. In 1811 it was the Luddites, who assumed they were done for. In the 1930s, it was vaunted economist John Maynard Keynes, who implicated technology as one reason for the unemployment of the Great Depression.
The same persistent fear has been playing out in the pages of newspapers for the last century.” -
Vereinfacht gängeln:
“Die Bundesregierung möchte die Hartz-IV-Gesetzgebung noch vor der Sommerpause ändern. Hinter der angekündigten rechtlichen Vereinfachung verbirgt sich eine neue Verschärfung.“
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That cursed newfangled technology, “electric lights”:
“As demand for the technology grew, many resisted electricity’s brilliant new glow. It was just too bright. It lent a “corpse-like quality” to those subjected to its glare, one Londoner argued, and it could make a crowd look “almost dangerous and garish.” Robert Louis Stevenson penned “A Plea for Gas Lamps” in 1878, hoping to dissuade London’s authorities from installing obnoxious electric streetlamps like those in Paris. “A new sort of urban star now shines at nightly,” he wrote, “horrible, unearthly, obnoxious to the human eye; a lamp for a nightmare!””
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Sony files to patent new contact lenses that can record and play video:
“Sony has come up with intelligent contact lenses capable of recording and playing video – all with the blink of an eye.“
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Streaming Teil 1: Musik
tl;dr: Google Play Music wins bei mir.
Vorweg: Ich komme nicht mit Spotify klar. Warum genau, weiß ich nicht, aber die Benutzerobefläche verjagt mich. Für mich persönlich ist sie völlig kontraintuitiv. Spotify ist quasi mein ganz persönliches Snapchat. Leider bietet aber niemand Vorträge zur Nutzung an. Das schlimmste an Spotifiy ist allerdings die Funktion, in die Playlists der Freunde reinzuhören. Die sind ganz überwiegend schrecklich. (Vermutlich ginge das meinen Freunden mit meiner auch nicht anders.) Da ich gerne mit ihnen befreundet bleiben möchte, muss ich deren Musik also ignorieren. Ansonsten: Ich finde bei Spotify nie, was ich suche. Was natürlich an mir liegen kann. Wenn ich über irgendwo über interessante Musik stolpere, gucke ich ohne Nachzudenken sowieso immer erstmal bei Youtube.
Aber so ein Streaming-Abo interessiert mich auch gar nicht so sehr. Ich habe ein etliche Gigabyte großes Archiv an gekaufter bzw. überwiegend selbst von CD eingelesener Musik. Darunter auch selbstgemachte Sachen, DJ-Sets von Freunden und Musik von Leuten und Bands aus der Berliner Lesenbühnenszene, die man überhaupt nirgendwo bekommt. Meine eigene Musik kann ich zwar vermutlich auch irgendwie bei Spotify einbinden, bis heute habe ich aber nicht herausgefunden, wie das geht.
Das bietet Apple Music. Dem traue ich aber nach den vielen Beschwerden der letzten Wochen so gar nicht über den Weg. iTunes wurde über die Jahre auch immer nerviger und mittlerweile wäre ich wieder mit der Kombination aus großem Verzeichnis auf der Festplatte und Winamp durchaus glücklich, wenn da nicht ein Problem wäre: Ich bin in mehreren Monaten nicht dazu gekommen, meine Musik aufs damals neue Telefon zu kopieren. So habe ich unterwegs nie dabei, was ich gerade hören möchte. Da wäre doch ein Streaming-Dienst, mit dem ich meine gekaufte Musik überall auf verschiedenen Geräten hören und ggf. weitere Musik hinzukaufen kann, ganz nett. Ja: kaufen. Ich supporte nämlich gerne Künstler, die ich mag, und kaufe ihre Musik. Das Geld, das sie über Dienste wie Spotify einnehmen, ist nämlich ein Hohn in Tüten.
Meine Lösung war dann unerwarteterweise Google Play Music. Kostet einen 10er im Monat, wenn man Musik hören will, die man nicht gekauft hat, lässt sich aber genauso gut kostenlos nutzen. Einrichtung und Upload gehen ausgesprochen angenehm vonstatten. Bei einem Export aus iTunes schnappt Google sich zuerst die meistgehörten Stücke, sodass angenehmerweise sehr schnell die wichtigsten Lieblingslieder auf meinen anderen Geräten zur Verfügung stehen. Die Apps sind in der Bedienung tatsächlich sehr übersichtlich – für mein Gefühl besser als bei Apple und Spotify. Auf dem Telefon kann ich auswählen, welche Musik ich dauerhaft auf dem Gerät speichern möchte, um mein Datenvolumen nicht allzu sehr zu beanspruchen. Streaming auf andere Geräte, zum Beispiel vom Tablet auf eine Anlage, geht auch. (Nicht getestet.) Einen monatlichen Festpreis zahle ich nicht. Und wenn ich Musik kaufen möchte, kann ich das sehr einfach tun. Und falls ich die Musik dort nicht kriege, kaufe ich sie halt woanders und lade sie hoch.
Jetzt bin ich ein wenig überrascht: Über Apple Music und Spotify wird so viel geschrieben, von Google Play Music hört man eigentlich nichts. Vielleicht gerade weil der Dienst so reibungslos funktioniert? Ich bin mal gespannt, wie ich nach längerer Nutzung drüber denke und ob ich doch noch Stolperfallen finde. Ein Argument gegen Google ist, dass ich gerne meine Daten bei verschiedenen Anbietern hinterlasse, statt sie bei einem einzigen zu konzentrieren. Welche Dienste gibt es sonst noch so, die mir ermöglichen, einfach nur meinen eigenen Kram übers Netz auf Geräte meiner Wahl zu streamen?
Update: Offenbar hat auch Google Probleme mit dem korrekten Import der Musik: Vereinzelt tauchen Stücke unter falschen Künstlern/in falschen Alben auf. Das scheint nur solche zu betreffen, die vorher schon einzeln herumflogen. Ich muss mal schauen, ob die einfach nur schlecht getagged sind.
Update: Ich erhielt noch den Hinweis auf Twitter, dass die Zufallsfunktion sehr gut sei. Kann ich nur bestätigen. Der „Auf gut Glück“-Button liefert absolut großartige Playlists in einer Qualität, wie ich sie noch bei keinem anderen Dienst hatte. Teilweise springt sie zwischen Genres, aber auf eine stimmige Art, die viel Spaß macht und bringt Schätze ans Licht, die man schon ewig nicht gehört hat, ohne Udo Jürgens an Metallica zu reihen.
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Why do we give robots female names? Because we don’t want to consider their feelings:
“Why are so many robots designed to resemble women? The question is becoming inescapable as more and more AIs, which do not need to have a gender, appear on the market with female voices and female faces, including Microsoft’s Cortana, Amazon’s Alexa and a new wave of uncannily lifelike sexbots marketed almost exclusively to men.”
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Die Staatsaffäre:
“Ging es dem einflussreichen Maaßen aber wirklich um die beiden Blogger Markus Beckedahl und Andre Meister als Verantwortliche hinter netzpolitik.org? Nach Auswertung von Dokumenten und Gesprächen mit Insidern kommen wir zu einem anderen Schluss: Nicht Journalisten waren das Ziel der Attacke. Sondern Bundestagsabgeordnete. Genauer gesagt jene, die die Geheimdienste kontrollieren.“
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Jesus möchte, dass du dich liebst (und die anderen auch!) – Das Nuf Advanced:
“Es war jedenfalls total normal nicht mit mir zufrieden zu sein, es war normal Sport zu machen, um meinen Körper zu optimieren und es war normal wochenweise wenig zu essen, um wieder auf ein bestimmtes Gewicht zu kommen. (…) Dann wurde ich selbst Mutter und irgendwie gab es dann wichtigeres als meinen Körper doof zu finden und als ich mich dann mit diesem Thema mehr befasst habe (Quelle: Internet!) und eine eigene Tochter bekam, wurde mir klar: ich will das so nicht vorleben.”
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EFF to FDA: the DMCA turns medical implants into time-bombs:
“Manufacturers have abused the Digital Millennium Copyright Act, threatening security researchers with lawsuits if they came forward with embarrassing news about defects in the manufacturers’ products. “
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Magersucht und GNTM: Studie jetzt als Open Source-Buch im Netz! – Pinkstinks Germany:
“Zwei Drittel der Patientinnen hatten ausgesagt, dass „Germany’s next Topmodel“ einen großen bis sehr großen Einfluss auf die Entstehung ihrer Essstörung gehabt hätte.”
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From Siri to sexbots: Female AI reinforces a toxic desire for passive, agreeable and easily dominated women:
“What is a user? What is an interface? Do we presume that the user is male and the passive interface female?“
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Das große Geschäft mit Yin und Yang:
“Traditionelle chinesische Medizin ist eine tolle Sache. Sie hat bloß drei Probleme: Sie ist nicht unbedingt chinesisch, sie ist nicht besonders traditionell, und sie ist keine Medizin.“
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Jagende Frauen und sammelnde Männer:
“Fest steht, die gängige Annahme ‚Männer jagten und Frauen hüteten die Kinder in der Höhle‘ kann anhand der archäologischen Funde nicht belegt werden. Alternative Modelle sind ebenfalls möglich. Ein sehr wahrscheinliches Modell ist, dass die jungen Männer und Frauen gleichermaßen zur Jagd gingen. Die Älteren und Kranken, Männer wie Frauen, blieben hingegen bei der Höhle.“
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Der QWERTY-Effekt:
“Menschen sind seltsam. Offenbar hat unser Tastaturlayout Einfluss auf unsere Gefühle: The layout of QWERTY keyboards shapes our feelings about words. Bis hin dazu, welche Babynamen wir bevorzugen. Wie immer gilt: Korrelation ist nicht gleich Kausalität. Aber der QWERTY-Effekt lässt sich häufig beobachten.“
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Unterwegs als Kurierfahrer bei „Foodora“: Radeln against the Machine:
“Nach dieser Erkenntnis versuchte ich den Algorithmus auszutricksen. Denn was so ein Algorithmus nicht einberechnet, ist, dass Menschen auch eigennützig handeln können. (…) Ich fuhr also mit Absicht langsamer. Denn die App bestrafte mich mit langen Strecken, wenn ich schnell fuhr. Längere Strecken bedeuten weniger Bestellungen pro Stunde, was wiederum weniger Trinkgeld bedeutet.“
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