Die Mücken paaren sich tänzelnd über dem Fenster, während ich auf eine E-Mail warte.
Kategorie: Blog
Blogposts
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Raumpatrouille Orion
Leseprobe: Die „Orion“-Serie war ein besonders kreatives Gebräu fürs erste deutsche Programm aus den brodelnden Bavaria-Studios. Man hatte das Gefühl, das öffentlich-rechtliche Fernsehen, die Zukunft und das All seien eins. Im Zeitsprung 1966/3000 war die Welt eine einzige schnelle Scheibe, eine feuchtfröhliche Raumschiff-LP. Das Fernsehen funktionierte als intergalaktische Zauberkugel: Durchs Bild raste vor dem schwarzen Samt des Sternenübersäten Alls ein heller flacher Diskus, dessen Form man kaum erraten konnte: am äußersten Rand mit konzentrisch verschachtelten Etagen, auf der oberen Wölbung mit rotierendem Polizei-Blinklicht, drei Laserwerfer-Dornen und Lancett-Schächten und im Unterbau ein klobiger Teleskoplift. Begleitet wurde das schnelle Gefährt durch den absurden Sound eines genotzüchtigten Tongenerators. […]
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Fehmarn
Dieser Kurzurlaub enthielt nebst zwei Übernachtungen: – totale Übermüdung auf der Hinreise (meine Schuld, hätte ja in der Nacht zuvor mehr schlafen können) – Sturm und Regen – Strände voller Kies und Schotter – einen Haitunnel im Seewasseraquarium, in dem wegen der optischen Verhältnisse der Löwin schwindelig wurde – überteuertes aber brauchbares Frühstück – preiswertes und sehr leckeres selbst mitgebrachtes Frühstück – Schnäppcheneinkauf bei Stolz in Burg – Ausgangssperre am ersten Abend, da wir die falschen Schlüssel bekommen hatten und somit nicht wieder rein gekommen wären – Eine Flasche Wein als Tschuldigung von den (sonst super netten) Gastgebern am nächsten Tag sowie nochmal falsche Schlüssel, sodas wir auch am nächsten Tag nicht rein konnten – richtig tolles Wetter am letzten Tag, wo wir abfahren mussten – Sonnenbrand – Fulminanter Stau auf der A1 bei Hamburg – Hamburger Stadtverkehr zum Umgehen des Staus – Leckere Pizza von Joeys in Lüneburg, als wir wieder zuhause waren – und anschließend noch eine überquellende Mailbox. Derart kompletter Urlaub in nur 3 Tagen, das kann ich jedem nur empfehlen! ;-)
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Diamond Head: Lightning to the nations
Habe heute diese grenzgeniale Platte von Diamond Head (auch bekannt als die ewig unterschätzten Led Zeppelins der 80er Jahre und Metallicas Lieblingsband) endlich mal auf CD bekommen. Echte Rarität. Mein Tape war kaputtgegangen. Nun höre ich das seit Monaten zum ersten mal und mir wird ganz anders. Diese Musik hat mich seit über 10 Jahren beim Autofahren begleitet und mir immer wieder über Sachsen-Anhalt hinweggeholfen. Jetzt läuft gerade diese meditative schwebende Sequenz in „Sucking my love“ und ich fühle ich wie durch Salzwedel fahrend. Gänsehaut…
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Die wichtigsten Vokabeln, um einen normalen Urlaubstag in Litauen halbwegs zu bestehen (in der Reihenfolge merken hilft)
- Vokietija – Deutschland
- Kavine – Café
- Labas Diena – Guten Tag
- Kava – Kaffee
- Lietinai su varske – Pfannkuchen mit Quark
- Suris – Käse
- Alus – Bier
- Rusiska Baltoji – White Russian
- Degtine – Vodka
- Gelbekit – Hilfe!
- Sese – Schwester
- Durnius – Dummkopf
- Atsiprasau – Entschuldigung
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Coleiny
Ist ein Wahnsinn, Löwin fährt, ich versuche zu schlafen und umgekehrt, immer holterdipolter durch kleine Dörfer oder auf der Zielgerade an endlosen Kolonnen von LKWs vorbei. Über das Autoradio haben wir uns etwas zu früh gefreut: Mangels Antennenkabel kein Signal, aber wir dachten, wir haben ja CDs. Nur auf polnischen Straßen ist essig mit CDs hören… :-/ Bei Posen gibts sogar eine Autobahn, die aber wegen der Mautstelle leer ist. Fahre den Passat aus, was in Deutschland so wohl kaum möglich wäre, und bin mit dem erreichten Tempo sehr zufrieden. Zu spät fällt mir ein, dass noch Allwetterreifen drauf sind. Zwischen Frankfurt und Berlin können wir nicht mehr und schlafen beide eine Weile auf einem Parkplatz. Irgendwann abends nach 22 Std. Fahrt sind wir zuhause und finden sogar noch irgendwie die Kraft, das Auto auszuräumen und geordnet zu Bett zu gehen. Seit dem wir den Wagen haben, haben wir also in ca. 2 Wochen über 4000 km runtergeleiert. Feuerprobe bestanden. Leicht deprimierte Stimmung: Fällt immerzu auf, dass das Zwergkalb nicht mehr da ist. Aber auch Erleichterung: Überstanden. Morgen muss ich ins Büro: Aber erst am Nachmittag! ;-)
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Abschied
Sehr lange geschlafen. Nach dem Aufwachen war mein Magen noch immer so voll wie am Abend. Nochmal was für den Magen rein und nachschlafen. Dann gehts. Lerne Esteras Opa kennen, Kapitän, ganz begeistert, dass mein Opa auch zur See ging. Fotoalben und Gastgeschenke, wie schön es doch sei, dass Litauer und Deutsche sich ohne Krieg und Hass wieder begegnen würden und die Versicherung, dass mir sein Haus für immer offen stehe. Außerdem schenkt er mir einen wirklich schönen Bildband über die die Architektur von Vilna. Abschied. Ich fahre nach Kaunas, während die Löwin im Auto schläft. Dort packen wir alles im Auto um und ruhen uns noch ein wenig aus. Und wir bekommen endlich ein Autoradio. Nochmal Abschied. Gegen 22.00 Ortszeit fahren wir ab, gegen Mitternacht werden wir die Grenze überqueren.
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Kurische Nehrung
Während man wartet, kann man zusehen, wie die vielen Angler bergeweise Fische aus dem Hafen von Klaipeda ziehen. Die Autofähre ist umsonst, dafür muss man ein paar km hinter dem Anleger eine „Umweltschutzgebühr“ bezahlen, wenn man weiterfahren will. Ich fühle mich gar nicht richtig wie am Meer. Zuviel Nadelgehölz bis an den Strand. Da wird mir klar, was fehlt: kein Salz in der Luft, kein Salz im Boden. Fühle mich (nicht erst hier auf der Nehrung) immer wieder wie in einem mystischen Land, Irland oder Cornwall vielleicht. Auf dem Gipfel des Hexenberges in Schwarzort warten viele Gestalten unter Sonne oder Schatten. Du kannst sie verspotten, mit ihnen spielen oder Dich auch gruseln. Auf dem Gipfel erwartet Dich dann Satan selbst. Bei Nida steigen wir auf die höchste Düne und sehen uns um. Das litauische Festland ist kaum mehr zu erahnen, der Landstreifen ist beängstigend schmal. Trotzdem: links Meer, rechts Meer, das wirkt alles irgendwie sehr befreiend. Den Abend verbringen wir zu viert im vielleicht besten Restaurant Litauens in Palanga bei Live-Musik und mehr Essbaren, als ein gewöhnlicher Magen fasst. Wieder zu voll, noch an Gripsholm zu denken.
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Danket dem Herrn
Kaunas: Quarkbällchen, Kaffee mit Satz, Fotobände, Ansichtskarten, Sonnenbrille, Eheringe, Schuhe, Hochzeitskleid, Teufelsmuseum, Plünnen, Benzin Altstadt: Es gibt hier eine Kathedrale, die wir uns ansehen. Denke spontan: Danket Gott für unsere Sünden. Abend: 220 km nach Klaipeda, Wiedersehen mit Andrius und Estera, Degtine und viel zu Essen.