Rezo und Tilo Jung laden Annalena Baerbock, Olaf Scholz und Armin Laschet zum Kanzlerïnnen-Duell auf Youtube und Twitch ein mit der „Zeit“ als Medienpartner. Aber Laschet sagt ab. In einem Wahlkampf, in dem Schlammschlachten fast vollständig politische Themen verdrängt haben, klingt das wie eine Fußnote. Auf den zweiten Blick ist der Vorgang durchaus bemerkenswert. Denn was sich hier abzeichnet, ist ein Culture-Clash zweier Teilöffentlichkeiten, die nicht die gleiche Sprache sprechen. Leider sind beide Teilöffentlichkeiten ausgesprochen groß und relevant.
Unter dem Hashtag #LaschetKneift beginnt sogleich eine Debatte auf Twitter. Eine Gruppe ist enttäuscht, weil Laschet ganz offenbar die Jugend und ihre Bedürfnisse ignoriere. Die andere Gruppe ist der Ansicht, dass die Absage schlau war, weil Laschet in so einem Format nichts zu gewinnen habe. Beide Gruppen haben aus ihrer Perspektive recht, da sie ganz unterschiedliche Maßstäbe an das Handeln Wahlkämpfender anlegen. Aber in der Debatten reden sie ganz fürchterlich aneinander vorbei.
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