Der Wahl-O-Mat ist mittlerweile eine Institution. Wenn er für eine Bundestagswahl freigeschaltet wird, ist die Nachfrage so groß, dass schon einmal der eine oder andere Server kurzzeitig unter der Last zusammenbricht. Es ist ja auch verlockend: Beantworte eine Reihe von Fragen und ich sage dir, welche Partei du wählen sollst.
Bei näherem Hinsehen ist dieses Versprechen unhaltbar, was die Bundeszentrale für politische Bildung – die Herausgeberin des Wahl-O-Mat – auch in ihren FAQ schreibt: Das Tool dient der Orientierung und der Auseinandersetzung mit den Inhalten der Parteien und dem Nachdenken über den eigenen Standpunkt. Besonders wird empfohlen, die Begründungen der jeweiligen Parteien zu lesen.
Aber auch mit diesen Einschränkungen im Hinterkopf gibt es einiges zu kritisieren. Zum Beispiel die Auswahl der Fragen. So beklagt die Journalistin Sham Jaff, dass zwar Gendern Thema sei, nicht aber Seenotrettung oder Polizeigewalt.