Vergangene Woche zerfiel meine Twitter-Timeline in zwei Lager. Die einen posteten fröhlich Fotos von sich, die sie mit Face-App erstellt hatten – einer App, die Menschen 30 Jahre älter (oder jünger) aussehen lässt. Die anderen warnten vor dieser App: Es handele sich um ein unübersichtliches Datenschutzrisiko, schließlich würde der russische Anbieter nach und nach eine Datenbank mit Tausenden, vielleicht Millionen von Gesichtern auf seinen Servern ansammeln.
Schnell entpuppte sich die Aufregung als Fehlalarm. Zwar fehlten durchaus die Datenschutzhinweise, die für eine legale Verbreitung der App in der EU gemäß der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) nötig wären. Und der Zugriff auf sämtliche Fotos auf dem Smartphone der Nutzerinnen, den die App anfordert, wäre so nicht nötig, aber im Großen und Ganzen tut die App nichts anderes, als es zahllose ähnlich verspielte Foto-Apps auch machen.