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Zehn Jahre iPhone: Stehender Sturm – Carta:
“Niemand muss heute mehr vorm Apple Store campieren, um die nächste Generation des iPhones zu ergattern, oft will man sie schon gar nicht mehr haben. Die siebte hatte einen Pickel als Linse und bog sich, wenn man sich draufsetzte. Bei der zehnten wird man nur noch stöhnen wie im Sozialismus über „this year’s model“ von Gummistiefeln oder Plattenspielern – und als im Netz zappelnder Appleianer doch irgendwann wieder eines kaufen. Auf gewisse Weise hat sich das iPhone zu Tode gesiegt, indem alle Smartphones heute mehr oder weniger so aussehen.”
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Racial Profiling: In neun Monaten hat mich die Berliner Polizei 23 Mal kontrolliert:
“23 Ausweiskontrollen später bin ich es leid, nach meinen Papieren
gefragt zu werden. Nach meiner Herkunft und was ich denn hier mache. Ich
ärgere mich über den Polizeibeamten, der mich herauspickt und mich nach
meinem Pass fragt, während ich mit einer Gruppe weißer Freunde
herumstehe. Ich ärgere mich darüber, dass ich aus der Ruhe eines
Spaziergangs am Sonntagmorgen gerissen werde, weil ein Polizist glaubt,
meine Identität überprüfen zu müssen.“ -
The same procedure:
“Ich habe in den letzten Tagen übrigens versuchsweise ein wenig Social-Media-Pause gemacht, kein Twitter, kaum FB, ich wollte das auch einmal probieren, quasi Digital Detox und so. Ich hatte die Erkenntnis, dabei keine tiefschürfende Erkenntnis zu haben. Ich bin dadurch weder entspannter noch besser gelaunt, ich lese auch keine schlaueren Bücher. Ich bin nicht konzentrierter und schreibe keine abgründigeren Texte. Ich habe auch kein harmonischeres Familienleben, ich laufe in der Freizeit nicht plötzlich mehrfach um die Alster oder lerne Klavier. Ich habe nur ab und zu spontan auftauchende Pointen im Kopf, die ich ohne soziale Medien nirgendwo schnell loswerden kann, das ist auf Dauer etwas lästig.”