tl;dr: „Ich bin ja kein Antisemit, aber…“
Es waren mal einige Millionen Juden in Deutschland, die wollten gerne Sport treiben. Leider ging das nicht, weil viele deutsche Sportvereine damals Juden ausschlossen. Also gründeten sie ihren eigenen und nannten ihn Makkabi.
Da es Juden nicht nur in Deutschland gab und sie mit Hebräisch eine Kultur und eine Sprache teilten, das Land Israel aber lange noch nicht gegründet war, schlossen sie sich 1921 international zur Makkabi-Weltunion zusammen.
Fast 100 Jahre später und 6 Millionen Juden weniger feiern sie alle vier Jahre in aller Herren Länder ihr Sportfest, die Makkabiade. Und endlich, eines Tages, fanden diese Spiele auch 2011 in Wien und schließlich 2015 sogar in Deutschland statt.
Was für ein wunderschönes Happy End, nein eigentlich sogar ein Triumph: Juden können 2015 die Makkabiade nicht nur im Berliner Olympia-Stadion feiern, sie wollen es sogar! Ein Fest! Lasst uns darauf anstoßen! Shalom!
Deutschland wäre aber nicht Deutschland, wenn nicht ein paar besorgte Bürger ihre Kritik äußern würden, wie dieser freundliche junge Pirat:
Und diese nette Journalistin hat sogar ein wenig Phantasie über den Ablauf der Makkabiade:
Einstweilen machen sich schonmal ein paar Neonazis auf den Weg, um den Worten ein paar Taten folgen zu lassen:
Mittlerweile fühlt sich besagte Journalistin ungerecht behandelt. Messerscharf analysiert sie, dass ja auch Juden zwei Beine, zwei Arme und einen Kopf haben. Wer dieser bestechenden Logik nach sonst noch eine völlig unnötige Extrawurst bekommt: Schwule, Frauen und Behinderte.
P.S.: „In den Makkabi-Vereinen ist jeder Sportler willkommen – egal ob jung oder schon etwas älter, erfahren oder noch Anfänger und vor allem ganz egal welcher Religion, Nationalität und Hautfarbe. Bei Makkabi sind alle gleich und vereint in der Freude am Sport.“ Quelle