Meine Leser wissen, dass ich vor allem Spaß daran habe, mich künstlich aufzuregen. Zum Beispiel über Veganer. Bitte nicht mit Vegetariern verwechseln: Ich spiele selbst manchmal mit dem Gedanken, mich nur noch ovolakto-vegetarisch zu ernähren, der dann aber immer vom nächsten Burger-Laden zunichte gemacht wird.
Veganer dürfen/wollen ja nicht nur kein Fleisch essen sondern überhaupt keine tierischen Produkte konsumieren. Leder und Pelze sind genauso tabu wie Naturseide und Schafswolle. Im Land, wo Milch und Honig fließen, wären sie ziemlich unglücklich. Schließlich ist Honig ernten unethisch gegenüber der lieben fleißigen Biene, die wegen uns mit leeren Fühlern dasteht, und nicht mal Aphrodisaka aus Tigerpenissen können die Faunapathen angesichts solchen Bienenelends noch aufmuntern.
Das ist für sich genommen alles sehr lobens- und ehrenwert, aber darf ich mal kritisch fragen, ob das Halten von Haustieren insgesamt dann nicht auch für Veganer tabu sein sollte? Wellensittiche und Zierfische zur eigenen Erbauung vegetieren lassen, ist ja im weitesten Sinne auch Tiernutzung und deren Unterlassung wäre doch nur konsequent: Darf ein blinder Veganer einen Führerhund nutzen? Was macht das veganische Lawinenopfer, wenn der Bernhardiner naht?
Klar sein sollte die Frage bei karnivoren Haustieren. So ein Hund oder eine Katze würde das veganische Herrchen oder Frauchen ja zwingen, tote Tiere zu kaufen. Dachte ich jedenfalls, bis ich aus Neugierde mal im veganischen Supermarkt war, der auf der anderen Seite der Schönhauser Allee aufgemacht hat. Da gibt es veganisches Hunde- und Katzenfutter: rein pflanzliches Trockenfutter, und zwar ausdrücklich als Alleinfutter: „Wenn die Unverträglichkeitssymptome verschwunden sind, kann das Produkt endgültig angeboten werden.“
Herr schmeiß Hirn, Glauben an die Menscheit…, gehört verboten, Kopf-Tisch, usw. usf. and all that.
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32 Antworten zu „Das sind Veganer, die dürfen das“