In einer Woche ist die WM vorbei. Das schönste an der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika – neben den Spielen natürlich – ist für manche die Vuvuzela, irgend so ein Schland-Song oder Public Viewing. die öffentliche Aufbahrung (was die korrekte Übersetzung von Public Viewing ist – aber who cares, ihr geht ja im Sommer doch wieder in Leichensäcken campen). Für mich, der ich die meisten Spiele nicht ansehen konnte, waren das schönste jedoch Spielkommentare im Web, und zwar nicht irgendwelche sondern ganz bestimmte.
Fußball-Kommentare und Spiel-Zusammenfassungen lesen sich furchtbar langweilig. Wer ein Spiel verpasst hat, kann es zwar bei SPON & Co nachlesen, aber die Dramatik geht verloren. Im Spiel wird gekämpft, versagt, gesiegt, getreten und gelitten. Und wenn es jemanden gibt, der es schafft, Spiele wirklich kongenial in ein Stück Prosa zu übertragen, dann ist das Frédéric Valin.
Die ersten Minuten sah es aber eher nach Liegewiese aus: fortwährend suhlte sich der eine oder andere auf dem Boden und schien nach Trüffeln zu wühlen, aber nur die Brasilianer fanden hin und wieder einen Zweikampf, den sie nach Hause bringen konnten.
Da landet keine Metapher in der Abseitsfalle.
Flink wie die Müllabfuhr, das sind sie, diese Holländer: deswegen wohl auch die orangenen Leibchen. Durica jedenfalls sah schon vor dem Spiel so aus, als wäre ihm ein Laswagen über den Schädel gerollt, mit seinem Milimeteriro. Kein gutes Omen.
Frédéric jedenfalls hat wohl Ahnung und wusste, wie es um Argentinien steht.
Ihr seid doch eh alle betrunken, drum halt ichs kurz: Mexiko verwaltete Argentinien besser, als es die WTO jemals vermocht hat. Hin und wieder versuchten sie was innovatives, Schüsse aus 50 Metern aufs Tor beispielsweise, aber Argentinien blieb konservativ und hielt, was es zu halten versprochen hatte. Den Ball flach und das Spiel offen beispielsweise.
Da springt der Ball und schmerzt das Foul.
Dio mio! Wie kann man das nur erklären? Spielte Italien in spanischen Stiefeln? Elf Mann standen verwirrt auf dem Platz und warteten, dass ein Zivi kommt, um sie wieder einzufangen. Hin und wieder machte einer ein Nickerchen. Adriano Celentano wirkt selbst im Tiefschlaf lebendiger als Cannavaro im Sprint.
Manchmal können die ersten Minuten ein ganzes Spiel entscheiden. Oder einen ganzen Text, wie hier zu Englang vs. Deutschland:
Legt die Müller-Hohenstein an die Kette, es ist Zeit für Weltkriegsvergleiche.
Natürlich kennt ihr den Kram alle schon, weil eh alle Spreeblick lesen, trotzdem: Das muss mal gewürdigt werden. Leider habe ich auf Spreeblick keine Übersichtsseite gefunden, die nur die Spielberichte enthält, ihr müsst also leider selber dort rumklicken. Die Spielberichte kann man hier nachlesen. Auf Twitter heißt Frédéric übrigens @freval.
Vier Spiele also noch, über die Frédéric schreiben wird. Wichtig is im Blog.
Kommentare
5 Antworten zu „Was für ein @Freval!“