Der depressive Fußballer Enke nahm sich das Leben und das einzig Gute, das sein Tod bewirkt haben mag, ist dass die Krankheit Depression jetzt vielleicht ein Bisschen weniger tabubehaftet ist.
SPON berichtet über einen Unternehmersohn, der bis 40 vom Geld seines schwerreichen Vaters leben musste, bis er sich selbst und sein Glück im Bücherschreiben fand. Außerdem über die berühmte Schauspielerin Brooke Shields, die sich mal das Leben nehmen wollte. Und schließlich berichtet ein Redakteur von seiner eigenen Depression, die er zu einem Artikel verarbeitet. Die Süddeutsche berichtet über den Fall einer Londoner Fondsmanagerin, die von ihren Kollegen gemobbt wurde. Die Frankfurter Rundschau bringt den ehemals depressiven Olympia-Sieger Matthias Behr, während der Tagesspiegel den uns den Schriftsteller Adrian Naef vorstellt, der ein Buch über seine Depression geschrieben hat.
Ich will das Schicksal dieser doch recht privilegierten Menschen nicht im geringsten relativieren. Wirklich nicht. Ich weiß nur, dass ich mir nicht vorstellen kann, was sie durchgemacht haben müssen.
Ich habe nur eine Frage an die Redaktionen: Wo bleibt die Geschichte des einfachen Arbeitnehmers, welcher zusätzlich zum Schicksalsschlag Depression nach Monaten in der Psychiatrie keine Arbeit mehr findet und den Rest seines Lebens als Aussortierter von Hartz IV vegetiert, wenn er sich nicht doch das Leben nimmt? Ich frag ja nur…