Während man wartet, kann man zusehen, wie die vielen Angler bergeweise Fische aus dem Hafen von Klaipeda ziehen. Die Autofähre ist umsonst, dafür muss man ein paar km hinter dem Anleger eine „Umweltschutzgebühr“ bezahlen, wenn man weiterfahren will. Ich fühle mich gar nicht richtig wie am Meer. Zuviel Nadelgehölz bis an den Strand. Da wird mir klar, was fehlt: kein Salz in der Luft, kein Salz im Boden. Fühle mich (nicht erst hier auf der Nehrung) immer wieder wie in einem mystischen Land, Irland oder Cornwall vielleicht. Auf dem Gipfel des Hexenberges in Schwarzort warten viele Gestalten unter Sonne oder Schatten. Du kannst sie verspotten, mit ihnen spielen oder Dich auch gruseln. Auf dem Gipfel erwartet Dich dann Satan selbst. Bei Nida steigen wir auf die höchste Düne und sehen uns um. Das litauische Festland ist kaum mehr zu erahnen, der Landstreifen ist beängstigend schmal. Trotzdem: links Meer, rechts Meer, das wirkt alles irgendwie sehr befreiend. Den Abend verbringen wir zu viert im vielleicht besten Restaurant Litauens in Palanga bei Live-Musik und mehr Essbaren, als ein gewöhnlicher Magen fasst. Wieder zu voll, noch an Gripsholm zu denken.