Astoria, Zwickau
Ein Jahr nach Teil 1 trifft sich die Teenie-Truppe wieder, noch immer mit Hochdruck auf der Suche nach Frauen, Sex und der eigenen Männlichkeit. Der titelspendende Kuchen wurde jedoch durch eine Alleskleber-Nummer ersetzt und statt Sperma spielt diesmal Urin seine ekelig-komische Rolle. Vollkommen geschmacklos?
Die derben Zoten schaffen es ein weiteres mal, wirklich zu amüsieren. Wenn sich die alte Clique nach einem Jahr der schulischen Trennung in einem Strandhaus trifft und dort abfeiert, macht es einfach Spaß, den katastrophalen Kopulationsversuchen zuzusehen. Sicher, das Script ist heillos konstruiert und hat nur den einen Zweck: So viele haarsträubend wie extrem peinliche Situationen wie nur irgend möglich herbeizurufen. Außerdem hat es einige Durchhänger.
Selbstverständlich reicht der zweite Aufguss lange nicht an den ersten Teil heran: Der hatte einfach zu viele tolle Gag-Ideen, die man so ohne weiteres mit dem gleichen Thema nicht steigern kann. Dabei ist „American Pie 2“ durchaus gar nicht so derb, auch wenn wieder einige Pointen ganz klar auf abartigste anatomische Regionen zielen. Aber mit einem gewissen Erfolg wurde dem Film dieses mal sowas wie eine Message verpasst, die in etwa lautet: Liebe und Freundschaft zählen mehr als die reine Kopulationsfrequenz.
Es handelt sich eigentich um nichts anderes als einen zeitgemäßen Neuaufguss der „Eis am Stil“-Filme. Und diese werden auch weit übertroffen. Sicher kein anspruchsvolles Kino, aber Lacher und Unterhaltung auf Herrenwitz-Niveau sind genügend vorhanden. Die Darsteller jedenfalls mache ihre Sache sehr ordentlich und man sieht dem Ergebnis an, dass sie am Dreh einen Heidenspaß gehabt haben müssen. Jeder Zuschauer dürfte so seine eigenen Unsicherheiten haben oder sich gruselnd an seine Pubertät zurückerinnern – umso befreiender kann ein herzaftes Lachen über diese Dinge sein. Eigentlich gar nicht so furchtbar geschmacklos, sondern ein durchaus sympathischer Film.
USA 2001, 105 min
mit Jason Biggs, Alyson Hannigan, Mena Suvari, Seann William Scott, Eddie Kaye Thomas
Regie: James B. Rogers